Das Cabinet des Dr. Caligari
Das Cabinet des Dr. Caligari hatte am 27. Februar 1920 Premiere. Berühmt wurde das Werk durch den außergewöhnlichen, neuartigen Stil,
der gemalte und gebaute, grotesk verzerrte Kulissen mit kontrastreicher Beleuchtung und gemaltem Licht und Schatten kombinierte,
weshalb er häufig als Musterbeispiel des expressionistischen Films bezeichnet wird. Die Bauten des Films stammen von Walter Reimann,
Hermann Warm und Walter Röhrig und entstanden in den Ateliers der deutschen Filmproduktionsgesellschaft Decla-Bioscop in
Neubabelsberg, dem heutigen Studio Babelsberg in Potsdam.[1][2]
Für den durch Das Cabinet des Dr. Caligari geprägten filmischen Stil wurde gelegentlich auch der Begriff Caligarismus verwendet. Sein
Erfolg verhalf dem deutschen Film nach dem Ersten Weltkrieg zur künstlerischen Weltgeltung und prägte wesentlich sein „Image“. 1933
wurde er in Deutschland verboten und 1937 zum Bestandteil der Ausstellung „entartete Kunst“ gemacht. Heute wird dem Film, wie dem
deutschen Expressionismus der Zwischenkriegsjahre generell, große filmgeschichtliche Bedeutung zugesprochen. Besonders der
phantastische Film wurde von ihm erheblich beeinflusst.
1962 entstand unter der Regie von Roger Kay eine Neuverfilmung unter dem Titel The Cabinet of Caligari. Es lehnt sich inhaltlich grob an
das Original an.
In vielen Elementen diente Das Cabinet des Dr. Caligari als Vorlage für Terry Gilliams Das Kabinett des Doktor Parnassus („The Imaginarium
of Doctor Parnassus“). Hommagen an den Film finden sich auch in den frühen Werken von Tim Burton (* 1958). Der Film diente auch als
Vorlage für das Musikvideo des Liedes Otherside der Red Hot Chili Peppers von ihrem Album Californication. Auch das Musikvideo zu
Temptation von Heaven 17 bezieht sich eindeutig auf diesen Film.